Jod in der Schwangerschaft

Jod in der Schwangerschaft

Welche wichtigen Funktionen hat Jod in der Schwangerschaft und wie kannst du dich ausreichend damit versorgen? Hier zeigen wir dir die wichtigsten Informationen zu Jod in Nahrungsmitteln, Jodtabletten, zu Schwangerschaftsvitaminen ohne Jod und was du bei der Auswahl geeigneter Jodquellen beachten musst!

Lesezeit: 7 Minuten 

Wofür brauchen wir Jod?

Jod gehört zu den essentiellen Nährstoffen - es ist ein Spurenelement. Essentiell heißt, dass wir es nicht selbst produzieren können und es deshalb mit der Nahrung zuführen müssen. Die Hauptaufgabe von Jod ist es, die Produktion von Schilddrüsenhormonen zu unterstützen. Diese sind unverzichtbar für eine Reihe an Stoffwechselvorgängen, für das Wachstum und die Entwicklung von Organen, dem Nervensystem und der Muskulatur.

Fehlt es an Jod, kann dies schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben und während der Schwangerschaft und Stillzeit die kindliche Entwicklung stören oder gar schädigen. Bei Jodmangel kommt es häufiger zu Lern- und Konzentrationsschwierigkeiten, depressiven Verstimmungen, trockener Haut, Gewichtszunahme oder verlangsamten Reflexe. Jodmangel kann in der Folge auch zu Fruchtbarkeitsstörungen führen, weshalb bereits in der Kinderwunschzeit eine ausreichende Jodzufuhr von Bedeutung ist.

Wieviel Jod benötigen Schwangere?

Der individuelle Bedarf schwankt und ist abgesehen vom Alter abhängig von verschiedenen Faktoren beispielsweise wie der allgemeine Gesundheitszustand ist, ob Schilddrüsenprobleme diagnostiziert sind, die Schwangere raucht oder rauchte oder ob sie vor der Schwangerschaft östrogenhaltige Verhütungsmittel wie die Pille eingenommen hat. Ebenfalls spielt eine nitrathaltige Ernährung eine Rolle.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfehlen eine tägliche Zufuhr von 230 bis 260 µg Jod. Das sind ca. 30 bis 60 µg mehr als für Nicht-Schwangere. 

Warum ist Jod in der Schwangerschaft so wichtig?

Der erhöhte Jod-Bedarf in der Schwangerschaft ist darauf zurückzuführen, dass der mütterliche Körper einer erhöhten Stoffwechselaktivität ausgesetzt ist, dass der Hormonhaushalt umstrukturiert wird und die Hormonproduktion verstärkt wird. Gleichzeitig wird mehr Jod ausgeschieden. Darüber hinaus beginnt die Schilddrüse des Ungeborenen ungefähr ab der 12. SSW selbst Hormone zu produzieren, wofür es Jod benötigt.

Jodmangel wird mit einer erhöhten Rate an Fehlgeburten in Verbindung gebracht. Dass sich das Baby, insbesondere sein Nervensystem, gut entwickelt, hängt in großem Maße von einer ausreichenden Jodversorgung ab.

Die Jodversorgung hat Einfluss auf das Körperwachstum und seine Reife. Kann die Mutter während der Schwangerschaft zu wenig Jod zur Verfügung stellen, besteht zudem die Gefahr, dass sich beim Ungeborenen bereits die Schilddrüse vergrößert, was zu Atemstörungen und Schluckbeschwerden nach der Geburt beitragen kann. Studien konnten zudem belegen, dass Kinder, die während der Schwangerschaft mit Jod unterversorgt waren, im Schnitt einen geringeren Intelligenzquotienten aufwiesen.

Kein Jod in der Schwangerschaft eingenommen? Keine Panik!

Erstens, es ist nie zu spät, den Schritt hin zu einem ausgeglicheneren Nährstoffhaushalt zu gehen. Solange du oder dein Kind bisher keine Mangelsymptome zeigen, kannst du jeden Tag damit beginnen, deine Jodversorgung etwas aufzupolieren.

Am besten ist es aber, du lässt deinen oder den Jodstatus deines Kindes zunächst einmal testen, wenn du den Verdacht hast, insgesamt zu wenig Jod zu dir zu nehmen.

Wie überprüfe ich meinen Jodstatus?

Um zu bestimmen, wie es um deine Jodversorgung steht, wird die Jodausscheidung im Urin gemessen. Die Ausscheidung des Spurenelements hängt eng mit seiner Zufuhr zusammen und kann deshalb ein guter Indikator für den gegenwärtigen Jodstatus sein. Da auch hier die Werte allerdings schwanken können, je nach konzentrierter oder weniger konzentrierter Zufuhr, ist es ratsam, den Wert mehrfach über einen bestimmten Zeitraum prüfen zu lassen.

Wie kann ich meine Jodversorgung sicherstellen?

Mitteleuropäische Länder, darunter eben auch Deutschland, gehören zu den Jodmangelgebieten. Das heißt, dass unsere Böden und Gewässer sehr jodarm geworden sind und wir über regionale Agrarprodukte kaum ausreichend damit versorgt werden.

Seefisch und bestimmte Meeresprodukte sind reich an Jod, sollten aber aufgrund ihrer mittlerweile starken Belastung mit Umweltgiften und Schwermetallen nicht immer die erste Wahl sein.

Milchprodukte können gute Jodlieferanten sein. Ihr Jodgehalt ist allerdings stark abhängig von der Fütterungsart und der Jahreszeit.

Jodiertes Speisesalz ist in vielen Haushalten vorhanden und wird auch in der Industrie zur Herstellung von Fertigprodukten - wenn auch in deutlich geringerem Maße als in Privathaushalten - eingesetzt. Hier ist Vorsicht geboten: Salz, vor allem das raffinierte, sollte nur in geringen Mengen verwendet werden. Es handelt sich bei dem handelsüblichen Speisesalz um ein chemisches Produkt, das meist mit anderen Stoffen angereichert ist, die sich nachteilig auf unsere Gesundheit auswirken.

Algen sind, bei kontrollierter Qualität, die gesündesten Jodquellen. Sie können als Gewürz Gerichten zugegeben oder in Smoothies verarbeitet werden. Insbesondere für Veganerinnen sind Algen ein ideales Mittel, Jod natürlich aufzunehmen. Den Jodgehalt verschiedener Algen findest du in der Grafik.

Jodgehalt verschiedener Algen

Spuren von Jod kommen in Feldsalat, Champignons, Shitake, Brokkoli und Kohlgemüse vor.

Sollte die Ernährung nicht ausreichend Jod enthalten, empfiehlt sich die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln beziehungsweise Jodtabletten (v.a. in der Schwangerschaft) aus natürlichen Jodquellen, um einem Jodmangel vorzubeugen oder diesen zu beheben.

Jodtabletten, Jodkapseln in der Schwangerschaft: Wie finde ich die besten Supplemente?

Um zu erfahren, welchen Bedarf du individuell hast, solltest du eine Messung der Urinausscheidung, vor allem im ersten Trimester, veranlassen. Eine Gesamtzufuhrmenge von 500 µg sollte keineswegs überschritten werden. Bei Einnahme regelmäßig jodierter Lebensmittel, muss die Zufuhrmenge von Jod über Supplemente deutlich darunterliegen.

Es wird empfohlen, nicht mehr als 100 bis 150 µg Jod zusätzlich über Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, um einer Überdosierung vorzubeugen. Bei Kombinationspräparaten mit anderen Nährstoffen sollte die darauf angegebene tägliche Verzehrempfehlung nicht überschritten werden.

Sollten Schilddrüsenprobleme bereits bekannt sein, muss unbedingt vor Einnahme von Schilddrüsentabletten in der Schwangerschaft Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden.

Solltest du an Unverträglichkeiten, insbesondere einer Histaminintoleranz leiden, wird oft von Jod-Präparaten abgeraten. Sprich auch hier mit deinem Arzt, bis zu welcher Dosierung du Jod zusätzlich einnehmen kannst oder ob du Schwangerschaftsvitamine ohne Jod bevorzugen solltest. Eine Histamintoleranz kann unterschiedliche Ursachen haben. Nicht immer müssen Hormone eine Rolle spielen und Jod kann unbedenklich eingenommen werden.

Während der Schwangerschaft sollten grundsätzlich Nahrungsergänzungsmittel bevorzugt werden, die frei von Zusatzstoffen wie Konservierungs- und Farbstoffen sowie Aromen sind. Diese belasten den mütterlichen und kindlichen Kreislauf zusätzlich. Die Inhaltsstoffe sollten im besten Fall natürlichen Ursprungs sein, nach transparenten Qualitätskriterien geprüft und kontrolliert sein!

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