Folsäure in der Schwangerschaft

Sodbrennen in der Schwangerschaft vorbeugen

Ab der 27. SSW wird es zunehmend eng im Babybauch. Das Baby macht sich Platz, so gut es eben geht, und drückt dabei auf deine Organe und eben auch auf den Magen. Oft folgt daraus für viele Frauen Sodbrennen, mal mehr, mal weniger, aber immer störend oder schmerzhaft. Auch ungesunde Heißhungerattacken verschlechtern das Magengefühl oder bestimmte Speisen. Was mir gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft geholfen hat und welche Hausmittel es noch gibt, findest du in unserem Blog-Beitrag.

Lesezeit: 5 Minuten 

Zum Glück blieb ich von Schwangerschaftsübelkeit weitestgehend verschont. Ich ahnte schon sehr früh, dass ich schwanger war und aß viel Obst und Gemüse. Tatsächlich hatte ich auch viel mehr Appetit auf Gesundes. Dafür plagte mich ab der 28. Schwangerschaftswoche zunehmend Sodbrennen. Ich verzichtete fast vollständig auf Kaffee, um keine Unruhe ins Innenleben zu bringen, aß schonende Lebensmittel, die keine Blähungen verursachten, trank Wasser mit Heilerde, trotzdem hatte ich immer wieder Schübe von Schmerzen in der Magengegend, saures Aufstoßen und Magenkrämpfe. Also musste ich mich informieren, was ich dagegen tun konnte.

Ursachen von Sodbrennen bei Schwangeren

In der Schwangerschaft kann der veränderte Hormonspiegel, durch das Schwangerschaftshormon Progesteron, zu einer Reduktion der Funktionalität des Schließmuskels der Speiseröhre führen, da es den Schließmuskel entspannt und somit mehr Säure durchfließen kann und diese brennt. Außerdem drückt das Baby in der Gebärmutter mit fortschreitender Schwangerschaft die Organe nach oben, so dass entsprechend weniger Platz für die Verdauungsorgane bleibt. Ab der 34. Schwangerschaftswoche ist immerhin nur noch die Hälfte des Platzes für den Magen da. Somit wurde das Sodbrennen im Verlauf meiner Schwangerschaft immer intensiver.

Als Auslöser für Sodbrennen gelten unter anderem Stress, Alkohol, Koffein, Übergewicht und Rauchen, zumindest bei nicht schwangeren Personen. Außer Stress kam aber als Ursache alles nicht in Frage.

Allgemein zeigt sich Sodbrennen wie folgt:

  • Saures Aufstoßen
  • Schluckbeschwerden, Heiserkeit, kratzender Hals bis hin zu Husten und Halsschmerzen
  • Brennen am Brustbein
  • Schmerzender Oberbauch, vor allem nach den Mahlzeiten
  • Übelkeit

Da ich nicht jeden Tag Sodbrennen hatte, versuchte ich weiteren Ursachen auf den Grund zu gehen und stellte fest, dass es mit bestimmten Lebensmitteln einherging. Besonders Tomaten und alle Gerichte damit führten bei mir zu Sodbrennen, somit jede Mahlzeit mit Tomatensoße oder frischen Tomaten. Da Tomaten mein absolutes Lieblingsgemüse sind, fiel mir das ziemlich schwer. Weiterhin verzichtete ich auf Zwiebeln und fettige Speisen und alle Getränke mit Kohlensäure. Tatsächlich verringerte sich das Sodbrennen, blieb aber nicht ganz aus. Auch die Füllmenge des Magens spielte eine große Rolle. Manchmal presste sich das Baby wohl stärker gegen den Magen und da blieb eben nicht mehr viel Platz für mehr.

Was mir gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft geholfen hat:

  • Viel trinken, vorwiegend stilles Wasser ohne Zusatzstoffe, Kräutertees
  • Ausgewogenes Essen, viel grünes Gemüse wie Brokkoli und Bananen
  • Nicht zu viel essen, einfach in kleinen Mengen essen
  • Weniger Süßes, kein Kaffee, keine kohlensäurehaltigen Getränke
  • Weniger Tomaten, Zwiebeln, Rotkohl und fettige sowie stark gewürzte Speisen
  • Bei akutem Anfall angewärmte Pflanzenmilch in ganz kleinen Schlucken oder Kamillentee
  • Bittertropfen gegen Heißhungerattacken auf Süßes (es gibt alkoholfreie Bittertropfen)
  • Bewusster und gründlicher kauen und langsamer essen, damit sich das Sättigungsgefühl rechtzeitig einstellt

Weitere Hausmittel gegen Schwangerschaftssodbrennen

Vor allem basische Lebensmittel sind an der Stelle zu erwähnen, die einfach das Säureniveau des Körpers verringern und zur Gesundheit beitragen. Das hilft auf jeden Fall langfristig, um gesund schwanger zu sein. Milde Getränke unterstützten mich dabei, viele Kräutertees (kein Früchtetee) und stilles Wasser. Auf Milchprodukte verzichtete ich sowieso bereits vor der Schwangerschaft, also keine Kuhmilch, Fruchtjoghurts oder Käse. Zudem reagiert der Körper auf diese Lebensmittel “sauer” (1). Wie du dich ausgewogen und vegan ernährst, kannst du in unserem Blog-Artikel “Vegane Schwangerschaft” lesen.

Weißmehlprodukte wie Brot, Nudeln und Frühstücksbrötchen verstärken ebenfalls die Magensäure. Leinsamen habe ich so gut es ging ins Frühstück eingebaut, um den Magen zu unterstützen. Die Schleimstoffe des Leinsamen legen sich schützend auf die Schleimhäute des Magens und schonen ihn dadurch.

Heilerde probierte ich mehrmals in Wasser eingerührt aus. Durch die Mineralien und Spurenelemente wird die überschüssige Säure gebunden und verbessert die Symptome in wenigen Minuten. Auf Medikamente gegen Sodbrennen verzichtete ich ganz: Dazu mehr im nächsten Abschnitt.

Bitte sprich bei Änderungen deiner Ernährung und Beschwerden unbedingt mit deinem Frauenarzt, deinem Heilpraktiker oder deiner Hebamme.

Achtung bei Säureblockern

Zwei sekundäre Studien zeigen negative Auswirkungen von in der Schwangerschaft eingenommenen Säureblockern bei Kindern. Es wurden Daten aus acht verschiedenen Studien mit 1,3 Mio. Kindern analysiert. Die Datenanalyse zeigt, dass bei 30 % der Kinder Asthma diagnostiziert wurde, wenn ihre Mütter in der Schwangerschaft Säureblocker eingenommen hatten. Somit könnte hier ein Zusammenhang bestehen (2). Darüber hinaus können medikamentöse Säureblocker weitere Nebenwirkungen auslösen, beispielsweise Blähungen, Übelkeit, Nahrungsmittelallergien, Verschlechterung von Leberwerten, um nur einige der unschönen Nebeneffekte zu nennen (3).

Rückblickend hat mir vor allem der Verzicht auf bestimmte Zutaten wie Zwiebeln, scharfe Gewürze und Tomaten sowie weniger pro Mahlzeit zu essen und stilles Wasser zu trinken, geholfen, das Sodbrennen zu minimieren. Wie ist es dir ergangen? Hattest du Sodbrennen in der Schwangerschaft und was hat dir geholfen? Schreib es uns gern in den Kommentaren!

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Quellen

(1) o.V. (2022): Säure-Basen-Haushalt und Milchprodukte: Milchprodukte vs. laktosefreie Alternative?, unter URL:  https://www.saeure-basen-ratgeber.de/blog/saeure-basen-haushalt-und-milchprodukte-milchprodukte-vs-laktosefreie-alternative/ [02.03.2022]

(2) o.V. (2016), Heartburn pills in pregnancy may be linked to childhood asthma, unter URL: https://www.ed.ac.uk/sites/default/files/atoms/files/heartburn-pills-in-pregnancy-may-be-linked-to-childhood-asthma-09-01-2017.pdf [01.03.2022]
(3) Rehberg, Carina (2021): Säureblocker in der Schwangerschaft: Asthma beim Kind, unter URL: https://www.zentrum-der-gesundheit.de/bibliothek/partnerschaft-familie/schwangerschaft-uebersicht/saeureblocker-schwangerschaft-kind-asthma-170104007 [01.03.2022]

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