Wehen im Geburtshaus: Mein positiver Geburtsbericht

Wehen im Geburtshaus: Mein Geburtsbericht (TEIL 2)

Eine lange Zeit verging und keine Veränderung war zu sehen. Wir mussten also irgendetwas tun, damit die Wehen stärker werden. Eine Hebamme schlug vor, einen Einlauf zu machen. Etwas, was ich noch nie zuvor in meinem Leben ausprobiert hatte. Das war der schlimmste Teil. Ich fühlte mich sehr unsicher und unbehaglich. Mit einem schrecklichen Gefühl von Durchfall - ohne zu wissen, ob es sich um die ausgelösten Darmbewegungen oder um Wehen handelte. Ich weinte. Mehr aus Frustration als vor Schmerzen. Ich verstand nicht, was mit meinem Körper geschah.

Einige Zeit später wurde erneut mein Muttermund getestet - 6cm. Ich war total erleichtert darüber, dass sich endlich etwas bewegt hatte. Doch die Blicke der Hebammen sprachen eine andere Sprache. Sie hatten eine schlechte Nachricht für mich: “Wenn es weiterhin so langsam vorangeht, dann müssen Sie ins Krankenhaus gebracht werden.” Es war kurz nach 21:00 Uhr und ich stand unter Schock. Ich verstand nicht genau, was im Raum neben mir gesagt oder diskutiert wurde, aber ich spürte die starke Anspannung.

Ich wusste, dass es lange dauern würde und dass sich alles langsam bewegt. Was ich aber erst jetzt begriff: Es dauerte ZU LANGE. Ich realisierte, dass die Geburt nicht so normal verlief wie ich zuerst dachte.

Doch ich wollte es noch einmal versuchen. Ich war gewillt den Kontraktionen noch mehr Aufmerksamkeit zu schenken und sie zu intensivieren. Ich sollte mich auf dem Bett zur Seite legen und ein paar Minuten in dieser Position verharren. Doch es war extrem unangenehm. Im Nachhinein denke ich, dass so die Kontraktionen verstärkt werden sollten, um den Geburtsvorgang zu beschleunigen.

Ein Wettlauf gegen die Zeit. Je mehr ich das verstand, desto nervöser wurde ich. Die Hebammen sagten mir, ich sollte versuchen mich zwischen den Wehen auszuruhen. Da ich seit so vielen Stunden Schmerzen hatte, fiel mir das besonders schwer. Denn: ich konnte nicht mehr zwischen einer “Pause” und der tatsächlichen Kontraktion unterscheiden. 

Das war anders als ich es erwartete habe:  "Ich dachte immer, dass die Pause zwischen den Wehen zu 100% schmerzlos sei - ich las viele Berichte, in denen beschrieben wurde, dass sich die Frau in der Zeit zwischen den Kontraktionen ausruhen und neue Kraft für die nächste “Welle” schöpfen konnte. Meine persönliche Erfahrung war leider eine andere. Die Pausen zwischen den Kontraktionen waren bei mir so schmerzhaft, dass ich sie nicht nicht als solche wahrnehmen und nutzen konnte."

Es war 2:00 Uhr morgens als die Hebammen beschlossen, mich ins Krankenhaus zu bringen. Ich weinte. Ich wollte im Geburtshaus bleiben, denn ich hatte immer Angst vor dem Krankenhaus...

 

Alles Liebe,

Deine Julia

1 Kommentar

Ich hatte gar keine Wehen. Bei mir gab es gleich einen Notfall-Kaiserschnitt.

Greta aus Berlin

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